(Steinsberger Wappen)
Einwohnerzahl ca. 1850
Nicht weit von Eitlbrunn entfernt treffen wir auf Steinsberg, das im Jahr 1970 seine 800-Jahr-Feier begehen konnte. Pfalzgraf Friederich von Wittelsbach erstellte im Jahr 1170 anlässlich einer Jerusalemreise sein Testament. In diesem Schriftstück vermachte er die Hofmark „Stainsperc“ im Falle seines Todes dem Kloster Ensdorf.
Weithin bekannt war Steinsberg durch seine Steinguterzeugnisse, die bis 1947 auf Grund der guten Tonqualität im Gebäude der Hofmark hergestellt wurden. Ob die Steinsberger damals auch in der Fremde das Geschirr umdrehten, um die Steinsberger Marke zu sehen wie es die Weidener mit ihrem Porzellan heute noch machen? Das Hofmarkgebäude diente anschlie-ßend verschiedenen Zwecken.
Das Geschlecht der „Steinsberger“, wie sich die adeligen Landsassen der Hofmark nannten herrschte ab 1240 über zwei Jahrhunderte. Herrschen bedeutete in Verbindung mit der Hofmark so viel wie hofherrliche Gewalt, also Grundherrschaft und Gerichtsbarkeit über die Untertanen. Und wie könnte es anders sein: Der „Dreißigjährige Krieg“ hinterließ auch hier seine Spuren. Das Schloss wurde durch die Schweden zerstört, kaum vorstellbare, unmenschliche Gräueltaten geschahen in dieser Zeit. Auch der napoleonische Krieg ging an Steinsberg nicht vorüber ohne Schäden zu hinterlassen. Auf der Adlerwiese fand 1809 ein Reitergefecht mit Truppen Napoleons statt. Und weil der Leiden durch Kriege und Händel nicht genug war, verloren auch noch viele Menschen im Ort ihr Leben durch die „schwarzen Blattern“ wie die Pest auch genannt wurde, die 1542, 1803, 1831 und 1873 über Steinsberg hereinbrach.
Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde das mittelalterliche Gebäude der „Alten Hofmark“ saniert und ist jetzt ein Schmuckstück im Ort, das durch seine gute Bewirtschaftung zu einer Einkehr einlädt.
Geschichte
1170 | Steinsberg wird als Ort das erste Mal erwähnt |
1240 | Rittergeschlecht, die Steinsberger, genannt |
1488 | die Altmann von Kemnath |
1514 | die Grünbeck |
1578 | die Schollay |
1605 | die Münch von Münchshofen |
1630 - 1639 | Zerstörung des Schlosses durch die Schweden |
1639 | die Regal |
1647 | die Visconti |
1665 | v. Rebecco bewirbt sich mit Erfolg um den Bierausschank |
1685 | Vorkommnisse von Tonerde und das daraus gefertigte Steingut machen den Ort sehr bekannt |
1809 | Reitergefecht auf der Adlerwiese mit napoleonischen Truppen |
1827 | Porzellanfabrikation im ehem. Schloß, Betreiber Farn. Achhammer |
1888 | Schloß erhält eine Brauereianlage durch die Farn. Stiersdorfer |
1914 | Eröffnung der Motorpostlinie Regensburg-Eitlbrunn-Steinsberg-Kallmünz |
1917 | Erste Telefonsprechzelle |
1918 | Einführung der elektrischen Beleuchtung |
1928 | Eigene Poststelle |
1929 | Neubau einer Kirche |
1948 | Steinsberg wird wieder selbständige Gemeinde |
1953 | Errichtung eines Kriegerdenkmals |
1954 | Anbau an die Schule (Lehrsaal) |
1960 | Aufstockung und Erweiterung des Schulgebäudes, Einbau der Zentralheizung |
1964 | Errichtung einer Ortsbeleuchtung |
Am 1. Mai 1978 erfolgte die Eingliederung im Wege der Gemeindegebietsreform in den Markt Regenstauf.